Mit den kürzer werdenden Tagen verbringen wir in der kalten Jahreszeit mehr Zeit drinnen und suchen Schutz vor den nassen, dunklen Wintertagen. Die richtige Beleuchtung spielt dabei eine zentrale Rolle, um eine behagliche Atmosphäre zu schaffen, in der wir es uns gemütlich machen und gerne Zeit mit Freunden und Familie verbringen. Wenn du dein Zuhause verschönern oder dich für dein nächstes Designprojekt inspirieren lassen möchtest, werden dir diese sieben Tipps dabei helfen, einen warmen und einladenden Raum zu gestalten.
1/ Light a Fire
Feuer ist die älteste aller künstlichen Lichtquellen und wird von einem großen Teil der Weltbevölkerung immer noch als primäre Lichtquelle genutzt. Es dient nicht nur der Beleuchtung, sondern spendet uns auch Wärme, damit wir uns in kühleren Klimazonen wohl fühlen. Aufgrund seiner jahrtausendelangen Verwendung symbolisiert das Feuer einen Ort der Zusammenkunft, an dem wir zusammenkommen, uns hinsetzen und Zeit verbringen. Diese Eigenschaften, sei es das warme Licht oder der symbolische Charakter, lassen sich für viele Projekte nutzen und anwenden. Vielleicht verfügt dein Zuhause nicht über einen großen, einladenden Kamin. In diesem Fall kannst du stattdessen Minifeuer in Form von Kerzen verwenden. Auch Öllampen sind möglich. Mehrere Leuchtenhersteller haben zeitgemäße Designprodukte entwickelt, die die Ölflamme als Low-Tech-Lichtquelle nutzen.
2/ Go Warm
Es gibt viele Räume wie Büros oder öffentliche Bereiche, in denen eine brennende Kerze unangemessen wäre. In diesen Fällen können wir die Eigenschaften des Feuers, mit denen wir Wärme, Behaglichkeit und Zugehörigkeit assoziieren, für unser Beleuchtungskonzept nutzen. Einer dieser Aspekte ist die Lichttemperatur. Diese wird in Kelvin (K) gemessen, je niedriger die Zahl, desto wärmer ist die Lichtquelle. Kerzenlicht hat eine Temperatur von ca. 2000 K, während eine Glühbirne normalerweise eine Temperatur von 2700-3000 K hat. Die meisten LEDs sind mit Standardwerten von 2700 K (sehr warmes Weiß), 3000 K (warmes Weiß), 4000 K (neutrales Weiß) oder 5000 K (kaltes Weiß) erhältlich. Wähle eine Lichtquelle mit 3000 K oder weniger, um einen glühend warmen Lichteffekt zu erhalten.
3/ Bring it Closer
Ein weiterer Trick, um unser Unterbewusstsein zu aktivieren, ist die Platzierung von Leuchten unter oder auf Augenhöhe. Eine leuchtende Lichtquelle in Reichweite zu haben, gibt uns ein Gefühl der Nähe und reproduziert die Umgebung des Feuers als Versammlungsort. Es verleiht dem Raum einen beruhigenden Rahmen, verlangsamt die Aktivitäten und fördert die sozialen Interaktionen.
Steh- oder Tischlampen sind ein guter Anfang, letztere können auf Tischen, Sideboards oder in Bücherregalen platziert werden. Niedrig hängende Pendelleuchten können eine weitere gute Möglichkeit sein, die Lichtquelle näher zu bringen. Die dritte Möglichkeit besteht darin, die Beleuchtung in architektonische Elemente oder Möbel zu integrieren. Regale und andere Ausstellungsmöbel haben sich hierfür bewährt.
4/ Place it Irregularly
Starre oder exakte Muster und Linien haben oft einen technischen und künstlichen Charakter. Wenn du eine zugängliche und authentische Atmosphäre schaffen möchtest, dann setze bewusst Anordnungen und Muster ein, die Flexibilität und Variabilität zulassen. Gruppen von Leuchten, unterschiedliche Aufhängehöhen und verschiedene Leuchtentypen können Variablen sein, die bei der Gestaltung der Lichtszene zu berücksichtigen sind. Spiele mit der Intensität der wahrgenommenen Helligkeit, den Farbschattierungen oder der Transparenz. Lass dich von der Natur inspirieren, denn sie ist voll von Mustern und regelmäßigen Unregelmäßigkeiten. Sternenhimmel, fliegende Glühwürmchen oder die aufsteigende Glut eines Feuers.
5/ The Power of Highlights
Licht wirkt anziehend, in diesem Sinne sind wir wie Insekten. Wir orientieren uns anhand von Helligkeiten und neigen dazu uns zu Lichtquellen hin zu bewegen. Nutze dieses Wissen, um die Aufmerksamkeit der Menschen zu wecken und sie dorthin zu lenken, wo sie sich am wohlsten fühlen und Zeit verbringen möchten. Hebe architektonische Elemente, Materialien und Möbel hervor, um den Raum zu strukturieren und für Abwechslung zu sorgen. Direktive Leuchten wie Strahler helfen, Highlights zu setzen, da sie das Licht bündeln und präzise lenken. In anderen Fällen reicht eine einfache Glühbirne, die nahe an einer Wand platziert wird, um ein zurückhaltendes Highlight zu setzen und einen ansprechende Atmosphäre zu schaffen.
6/ Don't be afraid of Darkness
Damit die Hightlights lebendig werden, brauchen Sie Dunkelheit als Kontrast. Zu viele Highlights vermischen sich zu einer Lichtsuppe und wirken schnell langweilig. Denke also bei der Planung nicht nur an Licht, sondern auch an Schatten und Dunkelheit. Schatten erhöhen die Komplexität der visuellen Wahrnehmungen, formen Objekte und brigen sie zum Leben. Was für Objekte gilt, trifft auch auf strukturierte Materialien und ganze Räume zu. Warum also nicht das nächstes Projekt von der anderen Seite her andenken? Überlege, wo du dir Schatten wünschst, und was ganz bewusst im Dunkeln bleiben soll.
7/ Let Materials Work for You
Matte und raue Oberflächen lassen das Licht diffus werden, wodurch es weicher erscheint. Dies trägt zu einer angenehmen und einhüllenden Atmosphäre bei. Auch die Verwendung von Materialien, die sich weich und warm anfühlen eignen sich, da sie eine einladende und warme Stimmung in den Raum tragen. Textilien und Holz sind dafür besonders geeignet, da sie wunderbar mit dem Licht interagieren. Auch Naturstein und Materialien in warmen Farbtönen sind vorteilhaft. Wähle dekorative Leuchten aus Naturfasern für einen sanften Schein oder beleuchte hölzerne oder textile Raumelemente. Achte darauf, die Lichtquellen abzuschirmen, damit das beleuchtete Material im Mittelpunkt steht und ohne das grelle Licht einer offenen Lichtquelle wahrgenommen werden kann.
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